Feuerbeton

Ist der Baustoff Beton einem Brand oder sehr hohen Temperaturen ausgesetzt, so treten im Material hohe thermische Spannungen auf, die zur Beeinträchtigung der Druckfestigkeit führen. Die Folge sind Rissbildung und ein Abplatzen des Materials. Beim Löschen mit Wasser kommt es zu einem sogenannten Kälteschock, bei dem weitere Betonbruchstücke sehr heftig abgesprengt werden.

Die Hitzebeständigkeit von Beton kann durch ein Gemenge von allgemein wärme- und hitzebeständigen, feuerfesten, porigen oder dichten Zuschlagstoffen erhöht werden. In der Regel werden Hüttensand, Hochofenschlacke, Tabulartonerde oder auch Bindemittel eingesetzt, mit denen Beton Temperaturen von 500°C bis 2.000°C standhalten kann. Ist dies der Fall, spricht man von Feuerbeton. Er gehört zu den Spezialbetonen und kann für tragende und nichttragende Bau- und Anlagenteile sowie für Fertigteil- oder Stahlbetonkonstruk­tionen verwendet werden. Fertigteile aus Feuerbeton werden in der Regel vortemperiert, um den größten Teil des Wassers auszutreiben. Einsatzbereiche sind der Bau von Kernreaktoren, Bauteile für Öfen in Industrieanlagen, Schornsteine, nicht brennbare Behälter, Isolierungen und tragende Bauteile.

Wie andere betonartige Materialien lässt sich Feuerbeton nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen u.a. nach Art der Zementbindung, nach seinem chemisch-mineralogischen Charakter oder nach Art der Granulatkomponenten. Eine Einteilung nach Anwendungsgrenztemperatur ist ebenfalls möglich. Danach gilt Feuerbeton bei Temperaturen von:

  • 350 bis 600°C als wärmebeständig
  • 600 bis 1.100°C als hitzebeständig
  • 1.100 bis 1.500°C als feuerfest
  • über 1.500°C als hochfeuerfest

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