Luftporen im Beton - so entsteht Schaumbeton

Als Schaumbeton bezeichnet man fließfähige Frischbetone, denen neben Zement, Gesteinskörnungen und Wasser noch Schaumbildner beziehungsweise fertiger Schaum beigemischt wurde. Dadurch entsteht ein leichtes, porenreiches Material. Man spricht auch von Porenleichtbeton. Es handelt sich um Frischbeton, den man oft erst auf der Baustelle anrührt. Manche Hersteller bieten auch Fertigprodukte, die verarbeitungsfertig im Betonmischer auf der Baustelle angeliefert werden. Die Rohdichte von Schaumbeton variiert übrigens stark. Sehr leichte Mischungen erreichen Dämmwerte wie bei EPS oder Mineralwolle. Eingesetzt wird das fließfähige Material zum Beispiel zum Verfüllen von Hohlräumen und zur Herstellung leichter, wärmedämmender, aber dennoch tragfähiger Ausgleichschichten.

Einfache Herstellung

Die Herstellung von Schaumbeton erfolgt entweder im Werk oder direkt auf der Baustelle. Im zweiten Fall benötigt man vor Ort ein Schaumgerät. Das sind handliche, portable Geräte, in die sich Schaumbildner und Wasser füllen lassen und die daraus dann einen porenreichen Schaum erzeugen. Den rührt man anschließend unter den zu verarbeitenden Frischbeton.

Alternativ schäumen manche Hersteller den Beton auch bereits im Werk auf. Das geschieht dann im Rahmen eines verlängerten Mischprozesses, bei dem die Masse aus Zement, Gesteinskörnungen und Wasser direkt mit Schaumbildnern verrührt wird. Durch den Schaum bilden sich im Beton viele kleine geschlossene Luftporen. Das macht den Baustoff leichter und erhöht seine Wärmedämmleistung. Von Schaumbeton spricht man bei einem Luftporengehalt von mehr 30 Volumen-Prozent.

Eigenschaften

  • porenreiche Konsistenz
  • geringere Dichte
  • niedriges Eigengewicht
  • hohe Wärmedämmung

Verwendung

Als leicht zu verarbeitendes flüssiges Material eignet sich Schaumbeton ideal für Verfüllungen aller Art: etwa für Hohlräume im Gebäudebereich (zum Beispiel Hohlraumdecken), aber auch für ausgediente Tanks, Röhren, Stollen und Kanäle. Die Wahl von Porenleichtbeton statt Normalbeton macht immer dann besonders Sinn, wenn vor Ort eine hohe Wärmedämmung der Verfüllmasse erforderlich ist oder deren Eigengewicht gering sein soll, damit darunter liegende Bauteile nicht zu stark belastet werden.

Diese Auswahlkriterien treffen auch für den zweiten großen Anwendungsbereich von Porenbeton zu: leichte Ausgleichsschichten für Decken und Flachdächer. Eine Schicht Schaumbeton auf dem Boden eines Dachgeschossbodens oder einer Holzbalkendecke kann bei der Altbausanierung zum Beispiel gleich mehrere Zwecke auf einmal erfüllen: Sie trägt zur Deckendämmung bei und dient als leichte Trag- und Sauberkeitsschicht zum Ausgleich von Unebenheiten. Dasselbe gilt für die Anwendung als wärmedämmende Ausgleichsschicht auf Flachdächern. Ein anderer typischer Einsatzbereich ist zum Beispiel die Wärmedämmung unterhalb von Estrichen.

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