Recycling- und Geopolymerbeton

Mit Recyclingbeton bekommt das Primärmaterial für Fahrbahnen, Fundament oder Geschossdecken eine zweite Chance in Form hochwertigen Designprodukten. Jährlich fallen allein in Berlin fünf Millionen Tonnen Bauschutt an, ein Fünftel davon ist Beton. Praktisch noch laborwarmer Geopolymerbeton kommt bei denselben Produktlinien in Zusammenarbeit mit der TU Berlin zum Tragen: Der kalklose und damit CO2-arme G-Beton steht in der Tradition des antiken und besonders langlebigen Römerbetons. Heute jedoch ersetzen u. a. Wasserglas und Aluminiumsilikat als alternative Bindemittel die damals verwendeten Materialien wie Kaolin-Ton oder Vulkanasche.

Was sagt die 360°-Perspektive? Was vor Jahren schon in Leipzig an einer Hochschule entwicklungsseitig umgesetzt wurde, bietet über die Klimatisierung hinaus weiteren Nutzwert: eine Betonwand mit textiler Flächenheizung. Mit integrierten Schlauchstrukturen ausgerüstet, könnten massivere Bauteile gleichzeitig auch als Wärme- oder Kältespeicher fungieren. Integrierte Lichtleiter im Beton würden zudem leuchtende Wand- und Deckenelemente mit einstellbaren Lichtfarben und dimmbarer Helligkeit erlauben.

Ein weiterer Fingerzeit in die Zukunft ist die Nutzungsdauer von Gebäuden. 50 Jahre, wie derzeit üblich, sind perspektivisch aus Ressourcengründen zu kurz gedacht. Wir müssen also mittels nicht rostender Baumaterialien und über modulare Bauweise erreichen, dass sich die durchschnittlichen Standzeiten verdoppeln oder gar vervierfachen. Das verlangt nachhaltige Konzepte mit Anknüpfungspunkten für Mehrfachnutzung. Gebäude von morgen werden zudem integrierte Energiegewinnungs- und -speicherungskonzepte aufweisen müssen; inklusive Regenwassermanagement und Mehrfachnutzung von Grauwasser. Fassaden- und Abschattungselemente mit Photovoltaik sind erste Schritte dahin, Zisternen als Wärmespeicher ein weiterer. Die Werkstoffoptimierung muss zukünftig dem Einsatzzweck angepasst werden: extrem haltbar für langlebige Bauten und Bauteile, besonders umwelt- und recyclingfreundlich für Anwendungen mit kürzerer, geplanter Nutzungszeit.

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