Textilbeton - leicht, tragfähig und nachhaltig

Schlanke Betonbauteile mit enormer Tragfähigkeit, geringem Eigengewicht und hoher Dauerhaftigkeit auch bei extremen Umgebungsbedingungen. Diese Möglichkeiten bietet der Textilbeton, der damit einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Bauen leisten kann: Schlankes Bauteil bedeutet geringer Baustoffbedarf und damit Schonung natürlicher Ressourcen und geringe Emissionen bei der Baustoffherstellung.

Vorteile

  • Die Bewehrung rostet nicht
  • deutlich höhere Zugfestigkeit als Stahl
  • das Zusammenwirken von schlanken Bauteilen mit geringem Eigengewicht und hoher Tragfähigkeit erlaubt filigrane Bauteile und Schalentragwerke
  • beste mechanischen Eigenschaften
  • behalten trotz Alterung ihre Festigkeit

Zusammensetzung

  • Feinbetonmatrix und Hochleistungsfaserstoffen aus Carbon
  • alkaliresistentem Glas (AR-Glas) oder auch Basalt

Anwendungen

  • im Brückenbau
  • im Bau von Schalen für Dächer
  • bei der Herstellung von Fassadenelementen und bei der Instandsetzung

Leichte und filigrane Brücken aus Textilbeton

Der Einsatz von textilen Bewehrungen im Brückenbau begann 2005 bei einer 9 m langen Fußgänger- und Radwegebrücke in Oschatz (Sachsen). Die weltweit erste Brücke, die ausschließlich mit Carbon bewehrt ist, ist die 2015 fertiggestellte Fußgänger- und Radwegbrücke in Albstadt-Ebingen. Die Textilbetontrogbrücke kommt mit einer nur 90 mm dicken Bodenplatte und 70 mm dicken Trogwänden aus. Eine weitere Besonderheit der 2,94 m breite und 15,55 m langen Brücke ist der Verzicht auf einen zusätzlichen Belag. Die Betonoberfläche ist so rutschhemmend, dass sie unmittelbar begangen bzw. befahren werden kann – auch mit Rollatoren. Die Brücke wurde in einem Betonfertigteilwerk witterungsunabhängig unter optimalen Bedingungen gefertigt, zur Baustelle transportiert und eingehoben. Auch dabei wirkte sich das geringe Eigengewicht sehr positiv aus. Mit nur 14 t wiegt die Carbonbetonkonstruktion etwa die Hälfte einer vergleichbaren Stahlkonstruktion.

Das Projekt "Textilbeton" wurde im Rahmen von „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird: Die über den Verein C³ – Carbon Concrete Composite e. V. vernetzten Hochschulen und Unternehmen wollen im Rahmen des Projekts die Voraussetzungen schaffen, dass bis 2030 bei Neubauten mindestens 20 % der Stahlbewehrung durch Carbonbewehrung ersetzt werden kann.

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